Frankreichaustausch, Jugendcamp 2015 [21.09.2015]

Die Schulzeit nach den großen Ferien ist angelaufen. Einige Ferienerlebnisse sind noch sehr präsent. So erreichte uns von Luise Ulrich ein Bericht zum Feriencamp (wir informierten). Mit Mitteln des Deutsch-Französischen Jugendwerkes wurde das Jugendcamp finanziell unterstützt und im Balison Erlebnisbad Bad Bibra durchgeführt. Doch lesen Sie selbst, welche Eindrücke durch das Miteinander im Camp entstanden sind.
Kultureller Austausch ist wichtig! Gerade wenn wir auf die letzten Wochen und Monate schauen, in denen ein gewisser Fremdenhass gegenüber Ausländern in den Medien immer und immer präsent war, ist es geradezu ein Muss, auch einmal über ein erfolgreiches Zusammentreffen von Menschen unterschiedlicher Nationen berichten zu können.
Auch in diesem Jahr wurde der Kontakt zwischen der französischen Gemeinde Saint André de l'Eure in der Normandie und der Verbandsgemeinde An der Finne gepflegt. Schon seit dem Jahr 2010 existiert die Partnerschaft zwischen den beiden Gemeinden. Kurz darauf wurde der Verein „Freundeskreis Saint André de l'Eure“ gegründet, in dem viele interessierte Mitglieder diese deutsch-französische Freundschaft mit einer großen Portion an ehrenamtlichen Engagement am Leben halten.
In diesem Jahr wurde zum ersten Mal ein Jugendsommercamp von dem zuvor genannten Verein in Eigenregie organisiert, in dem 12 französische und 20 deutsche Jugendliche, die aus verschiedenen Ecken des Burgenlandkreises kamen, aufeinandertrafen. Durch den tatkräftigen Einsatz von Thomas Tischner, Vereinsvorsitzender und Nicole Wenzel, seiner Stellvertreterin, sowie die Unterstützung durch Bert Weissenborn, der das Schwimmbad in Bad Bibra als Zeltlager zur Verfügung stellte und stets um das leibliche Wohl aller besorgt war, konnte das Camp realisiert werden. Auch die Firma Henglein sponserte vieles aus ihrem reichhaltigen Sortiment und die Eltern der Jugendlichen unterstützten das Vorhaben tatkräftig. Finanziell wurde das Camp durch die Bereitstellung von Mitteln des Deutsch-Französischen Jugendwerkes unterstützt.
Unter den französischen Jugendlichen und Betreuern waren einige, immer wieder gern gesehene, Bekannte, aber auch das ein oder andere neue Gesicht. Auch der Bürgermeister der französischen Gemeinde Serge Masson scheute keinen Kilometer und sah für einige Tage nach dem Rechten.
In den gemeinsamen 10 Tagen standen so einige Programmpunkte an. Die Jugendlichen erkundeten nicht nur Bad Bibra und Umgebung, sondern auch die Hauptstadt. Nach einer Stadtrundfahrt durch Berlin stattete die deutsch-französische Gruppe auch dem Bundestagsabgeordneten Dieter Stier einen Besuch ab, der ihnen Frage und Antwort stand und den Eintritt in den Deutschen Reichstag ermöglichte. Natürlich durfte auch die Kultur nicht zu kurz kommen, weshalb auch ein Besuch der Stadt Weimar, des Konzentrationslagers Buchenwald, das Kennenlernen der historischen Mauern des Klosters Memleben und ein Ausflug zur Himmelsscheibe nach Wangen auf dem Plan standen. Der Sport- und Spaßfaktor wurde mit der Bademöglichkeit im Bibraer Schwimmbad, der Fahrt zur Erlebniswelt Eckartsberga, sowie einer Schlauchboottour auf der Unstrut und dem Erklimmen des Kletterwaldes in Naumburg abgedeckt. Auch der Landrat des Burgenlandkreises Götz Ulrich lud zu einem kurzen Treffen ein, da er durch seine vorherige Tätigkeit als Bürgermeister der Verbandsgemeinde An der Finne eng mit der Partnerschaft und den Beteiligten verbunden ist und diese auch bei dem Zusammentreffen finanziell unterstützte.
Den Jugendlichen, die zwischen 12 und 16 Jahre alt waren, wurden also nicht nur erlebnisreiche 10 Tage geboten, sondern auch die Möglichkeit, Gleichaltrige aus dem benachbarten Frankreich kennenzulernen. Zwar sind die kulturellen Unterschiede innerhalb Europas keine riesigen Kluften, jedoch ist es immer wieder eine Bereicherung, die landesspezifischen Verschiedenheiten zu beobachten, manchmal über sie zu staunen, vielleicht auch nicht alle nachvollziehen zu können, aber doch zu lernen, diese zu tolerieren und zu akzeptieren. Allein die Erkenntnis, dass die unterschiedliche Sprache, die manche der Kinder gar nicht oder nur in Bruchstücken verstehen, vielleicht eine Herausforderung darstellt, aber keinesfalls ein Hindernis, den anderen kennenzulernen und möglicherweise sogar Freundschaften zu schließen, ist ein maßgeblicher Faktor eines solchen Austausches, der nur positive Auswirkungen auf ein offenes Weltbild der Heranwachsenden hinterlassen haben kann. Die anfänglich skeptische Vorsicht der Jugendlichen wich schnell Neugierde und Sympathie, so dass am Tag des Abschiedes sogar die einen oder anderen Tränen flossen. Am Abreisetag waren die meisten, sowohl die Jugendlichen als auch die Betreuer, zwar ziemlich erschöpft, aber doch zufrieden und glücklich, diese Zeit miteinander geteilt zu haben.
Wir freuen uns auf ein baldiges Rendezvous mit unseren französischen Freunden und hoffen, dass sich vielleicht noch mehr Menschen finden, die sich ebenso auf einen Austausch einlassen wollen.
  





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letzte Änderung: 09.05.2025