Auf die angebotenen Reize reagiert jeder Körper in unterschiedlichem Ausmaß, abhängig zum Beispiel von der Tageszeit, dem Lebensalter, dem Geschlecht, der bestehenden Erkrankung, dem Trainingszustand des vegetativ-hormonalen Regelsystems und der aktuellen Funktionslage des Körpers, insbesondere des vegetativen Nervensystems. Unter Berücksichtigung solcher Vorzeichen sind Kneippsche Wasseranwendungen für jeden Menschen einsetzbar, vom Säugling bis zum Greis, vom Gesunden bis hin zum Erkrankten.

Herangehensweise und Ziel werden zu Beginn der Anwendungen individuell festgelegt. Kneippsche Wasseranwendungen sind also nicht immer bitterkalt und dürfen erst recht nicht unangenehm sein. Wohldosierte Wasserreize wirken gefäßtrainierend und durchblutungsfördernd, bewirken eine Abhärtung gegenüber Krankheiten und Stresseinwirkungen, unterstützen den Stoffwechsel und entspannen Muskeln und Seele. Regelmäßige Kaltwasserreize haben insbesondere in der Gesundheitsprävention eine nachgewiesene Wirksamkeit.

Warmwasseranwendungen lindern beispielsweise chronische Schmerzen und wirken entkrampfend. Eine Steigerung der Wirkungen kann durch Kräuterzusätze oder Hinzuziehung anderer Reizvermittler, zum Beispiel Lehm oder Quark, erreicht werden.