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Ein Koffer erzählt 
Im späten Herbst 2018 bekam der Heimatverein Eckartsberga unerwarteten Besuch von Fam. Bertram aus Ennepetal, diese brachte ein großes selbst gemaltes Bild und einen großen alten Koffer mit. Die Familie schenkte dem Heimatverein aus dem Nachlass der verstorbenen Tante Johanna Hübner, Hanni genannt, Dinge aus einer interessanten geheimnisvollen Familiengeschichte.

Familie Hübner war eine alt eingesessene bekannte Familie und wohnte in einem stattlichen Anwesen Ecke Kirchplatz/ Zwingenbergplatz. Was steckte in dem Koffer? Es waren Dokumente, Familienbilder, Poesiealben mit bekannten Namen und noch mehr. Hanni`s Großeltern sind Johanne, geb. Keimling und Friedrich Hübner.

Friedrich Hübner (zuerst Barbier, 5 Jahre später führte er schon die Berufsbezeichnung Chirurg) und Karl Hübner ( Tischlermeister ) müssen Brüder       gewesen sein. Familie Friedrich Hübner hatten nach Recherchen im Taufregister Eckartsberga vier Kinder - von Anna und Henriette fanden wir Unterlagen, diese beiden Damen kommen in unserer Geschichte vor.

Anna Hübner bekam 1892 ihren Sohn Fritz (1977 gest.), er wurde im Juli in der Mauritius Kirche ohne Angabe des Vaters, damals sicherlich eine Katastrophe, getauft. Fritz wuchs behütet auf und diente, laut Militärpass, ab 1911 bei Kaiser Franz im Garde-Grenadier-Regiment. Fritz erhielt 1914- 18 seine Einberufung zum 1. Weltkrieg. Nach Ende des 1. Weltkrieges heiratete Fritz Gertrud Keil aus Buttstädt, auch eine bekannte Familie. 1921 wurde ihre Tochter Johanna Hübner geboren, das Familienglück war perfekt. Seine Ehefrau verstarb aber leider 2 Jahre später.

Johanna, Rufname Hanni, fühlte sich bei ihrer Tante Henriette sehr wohl und verbrachte dort die meiste Zeit ihrer Kindheit. Die Ehe der Tante war kinderlos. Henriette Hübner, verheiratete Vopel, wohnte mit ihrem Mann in der heutigen Gartenstraße. Herr Vopel war in Burgholzhausen Verwalter des Gutes von Herrn von Wilmowsky. Fritz ging eine zweite Ehe ein, Hanni bekam eine liebevolle Stiefmutter aber sie fühlte sich in und um Eckartsberga sehr wohl und verbrachte hier ihre Kindheit und Jugend. Hanni war sehr talentiert und malte auch gern, später lebte sie im Ruhrgebiet, wurde Lehrerin und zur Studienrätin befördert. Hier verstarb sie 2017.

Hanni verlor im 2. Weltkrieg einen guten Freund, über den Suchdienst stellte sie Nachforschungen an im August1954 erhielt sie die letzte Benachrichtigung wörtlich zitiert: Auf Grund der hier vorliegenden Unterlagen wurde der Kriegssterbefall ihres Angehörigen Kurt M.... zur Beurkundung angezeigt, sie können die Sterbeurkunde beantragen. Hanni hatte wahrscheinlich nie wieder eine feste Partnerschaft. Nach der Wende besuchte sie mehrmals Eckartsberga und Burgholzhausen. Schade, dass wir diese bemerkenswerte Frau nie kennen lernen durften. Dank an Familie Bertram, die uns den unscheinbaren, verblichenen Koffer mit sehr aufschlussreichen Informationen zur Familie Hübner persönlich überreichte.

Frau Letz, Heimatverein Eckartsberga

  
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